Technik

Wie gefährlich ist das 5G-Netz?

Das Vorhaben erntet viel Kritik.

Dass Deutschland im weltweiten Vergleich der Mobilfunknetze hinterherhinkt ist nichts Neues. Das neue 5G-Netz, das leistungsstärker ist als herkömmliche Netze, soll viele Probleme beheben. Ob es jedoch Gefahren für den menschlichen Körper mit sich bringt, ist noch nicht weitreichend erforscht.

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Es haben sicherlich schon viele mitbekommen, das 5G-Netz soll in Deutschland flächendeckend ausgebaut werden. Das Vorhaben erntet sehr viel Kritik, da es über die Köpfe der Deutschen hinweg beschlossen wurde und während des Corona-Lockdowns vorangebracht wurde.

Vielerorts werden zurzeit neue Masten für das 5G-Netz, das den Mobilfunk revolutionieren soll, gebaut. Inzwischen haben sich zwei sogenannte Lager gebildet. Die Einen freuen sich über die neuen technischen Möglichkeiten, die das Netz mit sich bringt, wie zum Beispiel deutlich schnelleres Internet. Die Anderen sind über mögliche gesundheitliche Schädigungen durch die Strahlenbelastung in Sorge.

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Wo liegen die möglichen Gefahren?

An erster Stelle werden die Frequenzen genannt, die bei zu hoher Belastung körperliche Schäden hervorrufen können. Die ersten Frequenzen, die sich im Bereich ab 3,4 Gigahertz bewegen, wurden bereits an große Mobilfunkkonzerne versteigert. Die Frequenzen in diesem Bereich sind sehr gut geeignet, da so viele Daten in kürzester Zeit übertragen werden können. Ist diese Sorge berechtigt?

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt an, dass die Frequenzen nicht viel höher sind als die die man für das aktuelle Mobilfunknetz nutzt. Zudem gibt das BfS an, dass wissenschaftliche Studien bereits belegen, dass die leicht erhöhten Frequenzen zu keinen Gesundheitsschädigungen führen sollen.

Höhere Frequenzen – kürzere Reichweite

Was in der Aussage des BfS jedoch nicht berücksichtigt wird ist, dass die höheren Frequenzen eine geringere Reichweite der Datenübertragung mit sich bringen. Es werden also viel mehr Antennen oder Anlagen benötigt, um eine flächendeckende Datenübertragung zu gewährleisten.

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Die Übertragungsanlagen könnten somit auf Bushaltestellen, an Ampelanlagen oder Litfaßsäulen installiert werden, um in unmittelbarer Nähe zum Menschen zu stehen. Die Leistung der Anlagen ist zwar sehr gering, doch aufgrund der Vielzahl wisse man nicht, inwieweit sich die Strahlenbelastung auswirkt. In Zukunft ist eine Ausweitung der Frequenzen auf bis zu 80 Gigahertz möglich und geplant.

Vodafone startet als erster Anbieter mit kommerziellem 5G-Netz

Bereits am 17. Juli 2019 hat Vodafone als erster Anbieter mit dem Angebot von kommerziell nutzbarem 5G Netz gestartet. Die Deutsche Telekom hat angekündigt, dass bis 2025 99% der deutschen Bevölkerung und 90% der Fläche Deutschlands mit dem 5G-Netz versorgt sein sollen. Wie viele Mobilfunk-Standorte und Mobilfunkmasten hierfür nötig sind, ist noch unklar.


Mögliche gesundheitliche Folgen von zu hoher Strahlenbelastung

Frequenzen oberhalb von 20 Gigahertz sollen in Zukunft häufiger eingesetzt werden. Das Umweltministerium bestätigt hierzu, dass für 5G durchaus noch Forschungsbedarf besteht. Vor allem die Folgen der Verdichtung des neuen Mobilfunknetzes auf den menschlichen Körper sollen noch unerforscht sein.

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Dass elektromagnetische Felder für den menschlichen Körper nicht völlig bedenkenlos sind, ist bekannt. Niederfrequente Felder können Nerven und Muskeln reizen. Handystrahlen haben zum Beispiel den selben Effekt wie eine Mikrowelle. Wassermoleküle und andere Teilchen geraten durch die Strahlung in Schwingung.

Hierdurch entsteht Reibungswärme, die die Körpertemperatur ansteigen lässt. Steigt die Körpertemperatur dauerhaft um mehr als einen Grad Celsius, kann zum Beispiel der Stoffwechsel gestört werden. Dies haben Tierversuche ergeben. Das dies durch Mobilfunknetze passieren kann, ist aber relativ unwahrscheinlich.

Doch was ist mit der Entstehung von Krebs?

Frau Drießen vom Forschungszentrum für elektromagnetische Umweltverträglichkeit an der RWTH Aachen sagt, dass elektromagnetische Strahlung im Mobilfunk nicht genug Energie besitzt, um DNA-Brüche hervorzurufen. Neue Studien, bei welchen Ratten einer starken elektromagnetischen Strahlung ausgesetzt wurden, zeigen aber, dass vielleicht doch Tumore entstehen können.

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Der Ausbau des 5G-Netzes in Deutschland kann als eine Art Experiment betrachtet werden. Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich keine zuverlässigen Aussagen zur möglichen Strahlenbelastung treffen, bis die baulichen Maßnahmen abgeschlossen sind. Auch betrifft dies die möglicherweise auftretenden Gesundheitsschäden. Derzeit deutet wenig darauf hin, dass jemand unter der Belastung der Strahlung durch das 5G-Netz leiden wird.

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